Die Menschen in Deutschland sind so viel unterwegs wie nie. Das hat die Studie des Bundesverkehrsministeriums „Mobilität in Deutschland“ gezeigt, für die 2017 bundesweit rund 155.000 Haushalte befragt wurden. Demnach legen die Deutschen täglich 3,2 Milliarden Kilometer zurück. Pro Person und Tag sind das 39 Kilometer, ein neuer Höchststand in der Verkehrsnachfrage. Als Gründe werden in erster Linie der Bevölkerungszuwachs und die gestiegenen Beschäftigungszahlen angeführt. Bei der Wahl der Verkehrsmittel dominiert mit drei Vierteln der zurückgelegten Personenkilometer weiterhin das Auto. Vor allem ältere Menschen nutzen immer häufiger das Auto. In die umgekehrte Richtung weist der Trend bei der jüngeren Bevölkerung und in den urbanen Zentren. In der Gesamtschau verliert das Auto daher Anteile an die anderen Verkehrsmittel. Der größte Gewinner in der Kilometerbilanz ist der ÖPNV, der Anteil steigt von 15 % auf 19 %. Auch die Fahrradnutzung wächst auf 11 % an.
So weit der Bundestrend. Doch wie sieht es in Schleswig-Holstein aus? Eine NAH.SH-Marktforschungsstudie gibt Aufschluss: Wie in anderen ländlichen Regionen Deutschlands hat im Norden das Auto bei der Verkehrsmittelnutzung die Nase vorn: 60 % der Schleswig-Holsteiner fahren fast täglich mit dem Auto, in den ländlichen Kreisen sogar 65 %. In den kreisfreien Städten sind es mit 42 % deutlich weniger. Aber auch Nahverkehrskunden machen in Schleswig-Holstein ordentlich Strecke: 2018 legten sie 1,8 Milliarden Personenkilometer pro Tag zurück. 57 Millionen Fahrgäste bewegten sich in Bahn und Bus durchs Land, die tägliche Reisestrecke lag im Durchschnitt bei 32 Kilometern.