Forschung zum Mobilitätsverhalten
Warum wollen oder können so viele Autofahrer nicht auf ihren Wagen verzichten? Fehlt es an Radwegen und Nahverkehrsangeboten oder stecken andere Gründe hinter der Vorliebe für den eigenen fahrbaren Untersatz? Fragen wie diese stellen sich die Forscher*innen des Projekts COMBINATION. Unter der Leitung von Prof. Dr. Marco Hardiman und Prof. Dr. Gordon Eckardt aus dem Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Kiel nehmen sie insbesondere den Raum Kiel, aber auch Schleswig-Holstein als Ganzes in den Blick. Im Zentrum der Untersuchung steht die persönliche Einstellung der Befragten: Was denken sie, wie begründen sie ihre Verkehrsmittelwahl, was sind ihre Wünsche und Bedürfnisse? Ziel des Projekts ist es, überzeugende Angebote zu entwickeln und damit ein klimafreundlicheres Mobilitätsverhalten zu fördern.

Das Interesse in der Bevölkerung war von Beginn an sehr groß: Über 650 Anmeldungen für eine Teilnahme an der ersten Projektphase gingen im vergangenen Jahr bei der FH Kiel ein. Bei der Auswahl der Interviewpartner*innen wurden neben der möglichst hohen Übereinstimmung mit einem von acht definierten Mobilitätstypen weitere Faktoren wie Geschlecht, Haushaltskonstellation, Bildungsabschluss und Wohnort berücksichtigt. Mehr als 30 Interviews später konnten die Wissenschaftler*innen auf einen reichhaltigen Fundus von über 24 Stunden Interviewmaterial zurückgreifen. In der zweiten Phase werden nun die bisherigen Ergebnisse durch eine breit angelegte Befragung kritisch überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Trotz des verhaltenswissenschaftlichen Ansatzes analysieren die Forscher*innen auch das Nahverkehrsangebot vor Ort. Dabei arbeiten sie mit der NAH.SH GmbH zusammen, die das Projekt als Praxispartner unterstützt und mit Datenmaterial zum ÖPNV versorgt. Gefördert wird das Projekt von der Gesellschaft für Energie und Klima­schutz Schleswig-Holstein (EKSH). Weitere Infos: www.combination-sh.de.