Anfahrt mit NAH.SH:

Die Bahnlinie RE 74 (Husum – Rendsburg – Kiel und zurück) fährt stündlich. Von der Westküste und aus Hamburg bringt die RE-Linie 6 Besucher nach Husum. Das Schifffahrtsmuseum als Ausgangspunkt der Tour liegt rund zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt.

Husum, Nordfriesland. Einwohnerzahl: rund 23.000. Fläche: knapp 26 Quadratkilometer. Besuchsempfehlung: 100 Prozent!

 

„Die graue Stadt am Meer“:
So nannte Theodor Storm Husum in einem seiner berühmtesten Gedichte – das
gleichwohl mit einer Liebeserklärung an seinen Geburtsort endet. Nur unter Zwang verließ er die Stadt, nachdem die herrschenden Dänen den widerständigen Schleswig-Holsteiner 1852 mit einem Berufsverbot als Jurist belegt hatten. Zwölf Jahre später kehrte er zurück. Bis heute kann man den Spuren des Schriftstellers an vielen Stellen Husums nachspüren. Auch der bedeutende Soziologe Ferdinand Tönnies fand hier viele Jahre seine Heimat. Doch nicht nur um Geschichte zu erleben, ist Husum ein Ort für Entdecker. Und: alles andere als grau. los! hat einige Klein­ode aufgespürt.

10:30 Uhr

Staunen im Schifffahrtsmuseum

Zwischen Bahnhof und Hafen gelegen, ist das eindrucksvolle Husumer Schifffahrtsmuseum kaum zu verfehlen. Das kostenfrei zugängliche Außengelände bietet Platz für Schiffsmodelle, Ruderhaus, eine historische Ankersammlung und vieles mehr. Besonders spannend in den Ausstellungsräumen: das mehrere Hundert Jahre alte und aufwendig restaurierte Bootswrack, das bei einer Deichsanierung gefunden wurde. Tipp: An jedem vierten Sonntag im Monat ist der Eintritt in das Gebäude frei!

Zingel 15
täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr

12:00 Uhr

Schlendern im Hafen

Für unerfahrene Nordseebesucher ist es besonders beeindruckend, wie hilflos die Boote im Hafenschlamm festsumpfen, sobald sie die Ebbe im Griff hat. Es wird wohl noch dauern, bis sie wieder eine Handbreit Wasser unterm Kiel haben. Mehr als genug Zeit also, um die Stadt genauer zu erkunden. Aber vorher lassen wir uns das Hafenschlendern vom Eiscafé Riva versüßen. Für Rosinenliebhaber empfiehlt sich das Malaga-Eis!

Hafenstraße
durchgängig zugänglich

12:45 Uhr

Futtern bei Loof

Wer es etwas herzhafter mag, kann sich im Fischhaus Loof am Anfang der Hafenstraße die nötigen Energiereserven anfuttern. Das Restaurant und der Imbiss für die Fischbrötchen-to-go-Liebhaber genießen vollkommen zu Recht einen hervorragenden Ruf. Tipp: Auch gut geeignet als letzte Station vor der Heimfahrt, um sich aus der Fischtheke für die heimische Küche einzudecken.

Kleikuhle 7
Zu den Öffnungszeiten schreibt Fischhaus Loof trocken-husumerisch: „Auf ist, wenn auf ist!
Zu ist, wenn zu ist, und in ist,
wer drin ist.“

13:15 Uhr

Das Theodor-Storm-Haus

Parallel zur Hafenstraße verlaufend, erinnert die Wasserreihe mit ihren alten Fischerhäuschen an längst vergangene Zeiten. Das ehemalige Wohnhaus von Theodor Storm ist leicht zu erspähen, ist es doch das einzige mit Garten – der seinem einstigen Besitzer damals äußerst wichtig war! Das Innere des Hauses strahlt eine andächtige Ruhe aus, die nur durch das Knarzen des Bodens gestört wird. Mit vielen interessanten Eindrücken aus dem ereignisreichen Leben des Schriftstellers treten wir aus dem Storm’schen Refugium wieder heraus.

Wasserreihe 31
April bis Oktober:
Di. – Fr. 10.00 – 17.00 Uhr,
Sa. 11.00 – 17.00 Uhr,
So. und Mo. 14.00 – 17.00 Uhr
November bis März:
Di., Do. und Sa. 14.00 – 17.00 Uhr

14:30 Uhr

Kaffee und Kuchen bei Tine

Die Eindrücke über den berühmtesten Sohn der Stadt müssen jetzt erst mal verarbeitet werden. Wobei geht das am besten? Natürlich bei einer schönen Tasse heißem Kaffee und leckerem Kuchen bei Tine! Das Café hat eine große Auswahl, man sitzt windgeschützt und wird nett bedient. Ebenso lecker ist der Ausblick in den Hafen, in dem die Flut den Schiffen mittlerweile wieder ihre Mobilität zurückgegeben hat.

Schiffbrücke
täglich von 5.30 bis 17.30 Uhr

15:15 Uhr

Auf dem Marktplatz

Nur wenige Meter vom Tine Café entfernt befindet sich der Tine-Brunnen mit der bronzenen Figur einer jungen Fischersfrau in Holzschuhen, einem Werk des Husumer Bildhauers Adolf Brütt. Sie erinnert seit 1902 an zwei Wohltäter der Stadt: Catharina („Tine“) Asmussen und Friedrich Woldsen. Ringsherum die Stände des Wochenmarktes: Lederwaren, Holzarbeiten, Gulaschsuppen, Fischbröt-
chen – alles dabei. Auch wenn kein Markttag ist, lohnt ein Besuch des Platzes. Wer die Möglichkeit hat – beispielsweise durch eine geführte Tour –, in das helle und schlichte Innere der Marienkirche zu treten, sollte das nicht verpassen. Besonders die prunkvolle Orgel bleibt uns in Erinnerung.

Markt
Do. 7.00 – 13.30 Uhr,
Sa. 8.00 – 16.00 Uhr
(März bis Dezember)

16:00 Uhr

Stöbern im Schlossgang

Herrlich, der Geruch nach Holz und alten Büchern: Den gibt’s in der Schlossbuchhandlung, und dazu eine gute Beratung. Nicht weniger empfehlenswert ist das Teekontor Nordfriesland gleich nebenan mit einer großen Auswahl an Teesorten. Der Schlossgang lohnt allein der eindrucksvollen Häuserreihen wegen.
Übrigens, wer den Kaffee bei Tine verpasst hat: Kein Problem, das bezaubernde Café von Jacqueline heißt Sie hier herzlich willkommen!

Schlossgang
versch. Öffnungszeiten,
meist Mo. – Fr. 9.00 – 18.00 Uhr,
Sa. 9.00 – 16.00 Uhr

16:45 Uhr

Sonnen im Schlosspark

Keine Frage, mit welcher Lektüre wir uns für den Schlosspark versorgt haben: Theodor Storm, Der Schimmelreiter. Was würde sich im Angesicht des Storm-Denkmals besser als Lesestoff eignen? Ein paar Meter weiter grüßt die Büste von Ferdinand Tönnies herüber, dem Begründer der Soziologie in Deutschland. Wer die Kultur der Sonne vorzieht: Das Husumer Schloss gewährt in seinen Ausstellungsräumen Einblicke in das Leben seiner einstigen Bewohner, zudem gibt es regelmäßige Sonderausstellungen zu zeitgenössischer Kunst.

Schlosspark:
durchgehend geöffnet
Schloss: Di. – Fr. 11.00 – 17.00 Uhr

18:00 Uhr

Kulinarisches Finale im Lammkontor

Die Haut verlangt nach noch mehr Sonne, doch der Magen legt sein Veto ein. Kein Wunder, nach so viel frischer Luft. Denn auch wenn sämtliche Ziele nur wenige Minuten voneinander entfernt liegen, hat uns Husum ordentlich Appetit gemacht. Also folgen wir der Empfehlung Einheimischer und machen uns auf ins Restaurant des Nordfriesischen Lammkontors. Das rustikale, aber moderne Ambiente lädt gleich zum Wohlfühlen ein. „Salzwiesenlammhaxe, Champagnerkraut, Wirsing-
knusper, Nussbutter-Mousseline von der Treia-Knolle“! Das Essen klingt nicht nur gut, das ist es auch. Nicht nur für hier, sondern für ganz Husum gilt: Wir kommen gerne wieder – in diese bunte Stadt am Meer!

Deichstraße 8
Di. – Fr. 12.00 – 22.00 Uhr