Die Siegesburg auf dem Kalkberg

Auf die Frage „Bad Segeberg?“ folgt in aller Regel die Antwort „Winnetou!“ – und zwar wie aus der Pistole geschossen. Klar, lassen wir als Treffer gelten. Dennoch wollen wir den Bogen heute über die Karl-May-Spiele hinaus spannen und den Blick auf die anderweitigen Vorzüge der Stadt lenken, in welcher der vermutlich bekannteste Häuptling der Welt „lebt“ – zusammen mit rund 17.500 weiteren Einwohner*innen. Bis zum Jahre 1128 bestand der Ort aus nicht mehr als einem Gipsfelsen, der später Kalkberg getauft wurde. Erst im Zuge der mittelalterlichen Auseinandersetzungen in der Region erlangte das 120 Meter hohe Gestein eine strategische Bedeutung. So ließ Kaiser Lothar III. im Jahre 1134 eine Burg darauf errichten: die „Siegesburg“, Namensgeberin Bad Segebergs. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten die Schweden die Burg. Ihre Ruine wurde über die Jahrhunderte abgetragen, was erklärt, warum der Kalkberg heutzutage nicht mehr ganz so hoch ist wie einst. Seiner Anziehungskraft im Herzen der Stadt tut das aber keinen Abbruch.

10.00 Uhr

Guten Morgen, Wasserturm!

Nach unserer Ankunft am Bahnhof lassen wir uns im Zentrum Bad Segebergs vom Wasserturm begrüßen. Ab 1907 erbaut, sorgte das heutige Denkmal etwa 70 Jahre lang für einen ausgeglichenen Wasserdruck in der Stadt. Inzwischen befindet sich ein Hotel im gut 36 Meter hohen Gemäuer.

Wasserturm Bad Segeberg
Am Kalkberg 8a

10.30 Uhr

Die Welt der Fledermäuse

Der auch bei Fledermäusen beliebte 91 Meter hohe Kalkberg bietet tolle Blicke über die Stadt und hinter die Kulissen der Karl-May-Spiele. Ganz in der Nähe befindet sich das Fledermaus- Zentrum Noctalis. Führungen zu den unter Naturschutz stehenden Tieren in der Kalkberghöhle finden zwar nur von April bis September statt, die vier Etagen der Erlebnisausstellung über die raffinierten Flugkünstler laden jedoch das ganze Jahr über zum Entdecken ein.

Segeberger Kalkberg
Am Kalkberg 4
Erlebnisausstellung Noctalis
Oberbergstraße 27
www.noctalis.de

12.00 Uhr

100 Jahre zurück 

Das älteste Haus der Stadt gewährt uns heute Einblicke in die Geschichte der Stadt. Die aktuelle Ausstellung „Anna – Alltag einer jungen Frau in Segeberg vor einhundert Jahren“ läuft noch bis zum 05.02.2023. Ein Besuch ist nach telefonischer Anmeldung auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten möglich.

Museum Segeberger Bürgerhaus
Lübecker Straße 15
T. 04551.964202
www.museum-badsegeberg.de
Do.–So. 12.00–17.00 Uhr

13.15 Uhr

Suche die Kirchenmaus! 

Die Marienkirche ist eine der ältesten dreischiffigen Gewölbebasiliken der Backsteinromanik in Norddeutschland. Sie wurde ab etwa 1160 errichtet und war Vorbild für die jüngeren Dome in Lübeck und Ratzeburg. Übrigens: Man sagt seit jeher, wer die Maus im Inneren finde, dürfe sich was wünschen!
Ev.-Luth. Marienkirche
Kirchplatz 5
www.marienkirche-foerderverein.de

13.30 Uhr

Die City lebt

Vom Aussterben der Innenstädte hat Bad Segeberg nichts mitbekommen – gut so! Hier reiht sich ein Geschäft an das andere. Neben den bekannten Einzelhändlern findet man auch Kleinode wie „Das Buch am Markt“ oder „vonkopfbisfuss“ in der Oldesloer Straße 12. Unsere Shoppingtour ist auch was fürs Auge, denn manch ein Laden befindet sich in einem historischen Gebäude.

Fußgängerzone
Rund um den Marktplatz

14.30 Uhr

Blick in die Wollspinnerei Blunck

Die Wollspinnerei Blunck sicherte vielen Bad Segeberger Familien etwa 150 Jahre lang ein Einkommen. Heute ist es ein Industriedenkmal, in dem man der Produktion vom Schaf bis zur Wolle mit den teilweise über 90 Jahre alten Maschinen nachspüren kann.

Förderverein Wollspinnerei Blunck
Kurhausstraße 38, Tel. 04551.2209
Öffnung und Führungen nach Absprache
www.wollspinnerei-blunck.de

15.45 Uhr

Klönschnacken bei der Goldmarie

Es gibt bekanntlich schöne, schönere und schönste Cafés, die Goldmarie am See darf selbstbewusst von sich behaupten, zu letzterer Kategorie zu gehören. Warum? Das tolle Haus am See verwöhnt seine Besucher*innen königlich von Kuchen bis Currywurst. Und die Lage ist top: Wer sich anschließend die Beine vertreten will, kann den Segeberger See umrunden.

Goldmarie am See
Große Seestraße 18
Aktuelle Öffnungszeiten unter:
www.goldmarieamsee.de

16.30 Uhr

Kunst von Otto Flath

In seiner schwierigen Kindheit schnitzte Otto Flath Spielzeug für seine Geschwister. Die Holzbildhauerei sollte später seine Berufung werden. 1987 verstarb er als deutschlandweit bekannter Künstler und Ehrenbürger der Stadt Bad Segeberg. Die Dauerausstellung zeigt Holzskulpturen, Altäre, Aquarelle und Grafiken und beschäftigt sich auch mit der Biografie des Bildhauers. Wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen sind der Website zu entnehmen.

Otto-Flath-Kunsthalle und Villa Flath
Bismarckallee 5 Sa. & So. 14.00–17.00 Uhr (bis 31.10.),
ab 01.11. nur nach Voranmeldung unter T. 04551.4489
https://otto-flath-stiftung.badsegeberg.de

19.00 Uhr

In der Spindel schmausen

Kurhausstraße 38. Waren wir heute nicht schon mal hier? Richtig – in der Wollspinnerei. Da hat es die ganze Zeit schon so lecker geduftet. Direkt an die Wollspinnerei angeschlossen ist nämlich das Café-Restaurant Spindel. Eine übersichtliche Karte ist häufig ein Zeichen für eine gute Küche – hier ganz besonders!

Café-Restaurant Spindel
Kurhausstraße 38
Mo.–Fr. 11.30–22.00 Uhr

21.00 Uhr

Cheers im „Cafe Coma“

Auch wenn das „Cafe Coma“ eine Segeberger Institution ist, sind wir zugegebenermaßen nicht darauf aus, dem namensgebenden Zustand Ehre zu machen. Allerdings lassen wir uns gern vom urigen Ambiente davon überzeugen, den letzten Zug erst um kurz nach Mitternacht zu nehmen. Cheers!

Cafe Coma
Kirchstraße 7
T. 04551.91486
Öffnungszeiten variieren

Anfahrt mit der NAH.SH:

Von Neumünster stündlich per RB 82 in Richtung Bad Oldesloe, von Bad Oldesloe stündlich per RB 82 in Richtung Neumünster. Ab Lübeck fährt stündlich der Schnellbus 7650 nach Bad Segeberg.