„Bleiben Sie zuversichtlich!“ Mit diesem Schlusssatz beendet Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni seine Sendungen. Doch die 30 Minuten zuvor verhelfen den meisten Fernsehzuschauern nicht zu übermäßigem Optimismus. Die „fünf K“, wie man sie nennen könnte, beherrschen die Nachrichten: Kriege, Krisen, Konflikte, Katastrophen, Krankheiten. Wohl wahr: Die Welt ist ein gefährlicher Ort. Doch gibt es auch positive Entwicklungen, die die Dinge zum Besseren wenden? Nicht nur die Probleme zu benennen, sondern den Fokus auf Lösungsansätze zu richten, hat sich eine journalistische Bewegung auf die Fahnen geschrieben, die ebenfalls mit einem „K“ beginnt: Konstruktiver Journalismus. Angestoßen von dänischen Journalisten, findet diese Idee auch in Deutschland ihre Fürsprecher.
Gemeinnützige Vereine und private Initiativen wie www.squirrel-news.de, www.reset.org und www.goodnews.eu haben Online-Plattformen oder Apps entwickelt, die lösungsorientierte Nachrichten aus der Medienlandschaft sammeln und positive Botschaften verbreiten. Das journalistische Start-up www.perspective-daily.de erarbeitet Artikel in seiner eigenen Redaktion. Auch in den etablierten Medien finden sich immer öfter Formate, die gezielt fragen: Was könnten Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit sein, vom Umwelt- und Klimaschutz über Gesundheitsthemen bis hin zu ökonomischen und sozialen Fragen? Die ARD-Tagesschau macht diesen Versuch mit dem Sendeplatz #Lösungsfinder, das ZDF mit der Doku-Reihe Plan B. Der NDR steuert mit der Hörfunk- und Podcast-Reihe „NDR Info Perspektiven“ ein weiteres Angebot bei. Auch in Printmedien findet sich der konstruktive Ansatz vermehrt wieder. Als optimistischen Impuls für das neue Jahr hat los! fünf Nachrichten aus 2020 ausgesucht, die hoffen lassen.