Warum uns Baustellen voranbringen

Wir wollen nicht drum herumreden: Baustellen können ordentlich nerven, vor allem wenn sie gefühlt ewig dauern. Davon gibt es allerdings gerade ziemlich viele im Land, auch im Schienenverkehr. Verspätungen, Ersatzverkehr und Zugausfälle sind die Folge – ärgerlich für alle Fahrgäste, aber besonders stressig für Pendler*innen auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit. Doch es gibt drei gute Nachrichten. Erstens: Jede Baumaßnahme ist irgendwann zu Ende. Zweitens: Durchhalten lohnt sich. Denn drittens: Der Nahverkehr verbessert sich dadurch spürbar. Er wird zuverlässiger und komfortabler, barrierefrei und klimafreundlich.

Warum muss denn überhaupt ständig gebaut werden? Das hat unterschiedliche Gründe: Dass eine bessere Anbindung an den ÖPNV ohne den Ausbau von Strecken und Stationen nicht zu realisieren ist, liegt auf der Hand. Aber es ist auch kein Geheimnis, dass viel zu lange viel zu wenig in die Bahninfrastruktur investiert wurde. Gleise, Weichen, Signale, Stellwerke und Schienen sind in die Jahre gekommen und müssen nun instand gesetzt oder erneuert werden. Auch an Bauwerken nagt der Zahn der Zeit, so wie an der Schleibrücke in Lindaunis – übrigens ein gutes Beispiel, dass sich Geduld auszahlt, denn die neue Brücke wird deutlich breiter sein und mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmer*innen bieten. Züge und Autos werden dann schneller über die Schlei fahren dürfen als bislang und auch die klimafreundlichen Akkuzüge sind zukünftig auf dieser Strecke einsetzbar.

Apropos: Die neuen batteriebetriebenen Züge sind mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h nicht nur deutlich schneller, sondern auch wesentlich leiser, energiesparender und emissionsärmer als ihre Vorgänger. Damit ihnen aber nicht unterwegs die Puste ausgeht, muss eine entsprechende Ladeinfrastruktur aufgebaut werden – Oberleitungen zum Beispiel. Auch da geht ohne Baustellen nichts voran. Gleiches gilt für die Barrierefreiheit, die bis 2030 an sämtlichen Verkehrsstationen im Land erreicht sein soll. Bis die Fahrgäste an den insgesamt 362 Bahnsteigkanten barrierefrei in einen Zug ein- und aussteigen können, muss noch viel gewerkelt werden.

Es gibt also noch viel zu tun in den kommenden Jahren. Manches muss erst schlimmer werden, bevor es besser wird. Aber gemeinsam stehen wir das durch – und werden dafür mit einem besseren Nahverkehr für alle belohnt!

Infos zu aktuellen Fahrplanänderungen (nicht nur) durch Baustellen findet ihr hier.

Über die Erneuerung von Infrastruktur informieren die DB unter: www.bauprojekte.deutschebahn.com
und die AKN unter: www.akn.de/bauinfos.html