Bier ist in Deutschland fraglos eines der beliebtesten Getränke, in keinem anderen europäischen Land wird im Pro-Kehle-Jahresvergleich mehr verköstigt. Rund 6.000 Sorten finden durch das Erhitzen in hiesigen Braukesseln ihre ganz eigene Würze. Den Biermarkt beherrscht der wohl prominenteste Vertreter der etwa 30 heimischen Bierstile, das Pils. Den meisten Biertrinker*innen dürften auch Helles, Weizen- oder Dunkelbier bekannt sein. Rund um das Jahr 2010 ist mit Craft-Beer allerdings ein weiterer Begriff auf der deutschen Bierkarte aufgetaucht. Craft-Beer meint keine einzelne Sorte, sondern bezeichnet vielmehr eine Art des Brauens, deren Ursprünge sich in den USA der 1970er-Jahre finden.
Übersetzt ins Deutsche bedeutet Craft Kunsthandwerk und beschreibt die experimentierfreudige sowie handgemachte Herangehensweise der Craft-Beer-Brauer*innen. Deren Brauergebnisse können mal karamellig schmecken, eine Zitrusnote beinhalten oder Aromen verströmen, die an Waldbeeren oder Salzwasser erinnern. Bierstile, die häufig im Craft- Beer-Regal zu finden sind, lauten IPA, Pale Ale, Stout oder Baltic Porter. Für in Deutschland hergestellte Biere gilt übrigens nach wie vor das deutsche Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516, das auf der mittelalterlichen Idee beruhte, Weizen für das Brot zu reservieren und Tollkirschen aus dem Bier zu verbannen. Auch heute noch sind hierzulande als Zutaten des Biers nur Wasser, Gerstenmalz und Hopfen erlaubt, beim Weißbier auch Hefe. Künstliche Aromen, Farbstoffe und Stabilisatoren sind ebenso tabu wie Enzyme, Emulgatoren und Konservierungsstoffe. Bei uns im Norden gibt es knapp 50 Brauereien, von denen viele auch außergewöhnliche, handgemachte Biere herstellen. Wir stellen hier fünf von ihnen vor. Prost!